Der Kleine begleitet mich für kurze Lese-Sessions seit mittlerweile 1 ¾ Jahren und ist praktisch immer mit dabei.
Ich bin ja so ein bisschen ein e-Ink-Nerd und besitze einige Geräte (e-Ink-Tablets/e-Note/eReader) zwischen 4,7 und 10,3“ – aber dieses kleine Teil ist einfach klasse retro und wirklich praktisch.
Natürlich kann man auch wesentlich mehr für entsprechende e-Ink-Geräte im Handyformat ausgeben (z. B. Xiaomi Moaan Inkpalm, Boox Palma) – für kürzere Lese-Sessions, bei denen in der Regel auch ausreichendes Licht vorhanden ist (z. B. beim Arzt), reicht mir der Kleine jedoch vollkommen aus, zumal ich für längeres Lesen unterwegs (z. B. Urlaub/Strand) auf 6“-7“ im Normal-Format zurück greifen kann (ich nutze zumeist Geräte von Boox).
Zuerst die Nachteile:
– kein Licht (man könnte aber z. B. eine kleine Klemmleuchte nutzen)
– kein Touch-Display – das kleine Gerät lässt sich aber problemlos mit den Tasten bedienen und so entstehen auch keine Fingerabdrücke auf dem Display
– kein W-Lan – eBooks einfach per USB laden
– Micro-USB – das ist leider nicht mehr zeitgemäß
– mit etwas schmalerem Rahmen hätte bei gleicher Größe evtl. ein größeres Display realisiert werden können
– manchmal muss ich mehrfach lange den Power-Schalter drücken, bis das Anschalten funktioniert
– die Ladeleuchte ist nicht immer ganz zuverlässig
Die Vorteile:
+ kein W-Lan – wer lieber offline bleiben, nicht ständig mit einem Anbieter verbunden sein und seine Daten für sich behalten möchte, dem bietet das durchaus Vorteile (auch z. B. für Kinder)
+ klein, handlich und sehr leicht (100g)
+ ein dünner Beutel mit Zugband für den ersten Schutz wird mitgeliefert – eine nette Geste, aber ich habe mir eine etwas stabilere Einschubhülle besorgt (am sichersten wäre natürlich ein kleines Hartschalen-Case)
+ relativ rutschfest durch Softlackbeschichtung (erstmal klasse – wird aber hoffentlich nicht irgendwann klebrig)
+ im Vergleich sehr angenehm helles Display (alleine durch die fehlende, kapazitive Schicht) mit sehr gutem Kontrast und wirklich gut ausreichender Schriftschärfe
+ Display aus Kunststoff – robuster, als die typischen e-Ink-Displays mit dünnem Glasträger
+ 2 große Blättertasten an den langen Seiten – aber auch die 4 Pfeiltasten zum Navigieren durch das Gerät können zusätzlich zum Blättern genutzt werden
+ einfache Menüführung, u. a. in einwandfreier deutscher Übersetzung
+ sinnvolle Einstellungsmöglichkeiten, wie z. B.: Lesen vertikal oder horizontal, Schriftgröße, Ränder, invertiertes Lesen (weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund), automatisches Blättern, Refresheinstellungen, Zurück-/Refreshtaste, Einstellungen für das Energiemanagement, etc.
+ Cover-Bilder sowie Bilder im Buch wurden bei mir bisher immer korrekt und scharf angezeigt
+ der Akku ist kein Laufzeit-Wunder, aber für meine Nutzung reicht er vollkommen aus
+ sehr überrascht hat mich, dass tatsächlich mit Adobe-DRM (Kopierschutz) versehene eBooks genutzt werden können – und damit ist dann nämlich auch die Onleihe möglich (hierfür werden entsprechend das Programm „Adobe Digital Editions“ auf dem PC und eine Adobe-ID benötigt; interessant ist, das ADE den Woxter erkennt und dieser selbst nicht extra mit der Adobe-ID autorisiert werden muss; die mit ADE geöffneten/verarbeiteten eBooks dann einfach in ADE auf den angeschlossenen und von ADE erkannten Woxter ziehen; ich empfehle übrigens die alte Version 2.0.1 von ADE – zu beziehen z. B. über die Website von „Lehmanns“; wer es sich noch einfacher machen will, nutzt weitere, sehr interessante Erweiterungen für das Programm „Calibre“ (siehe unten), auf die ich hier aber nicht näher eingehen werde 😉 – aber googeln hilft).
Diese Möglichkeit anzubieten ist für den Hersteller übrigens nicht kostenlos, wodurch sich die eigentlich etwas zu hohen Kosten für das Gerät wieder etwas amortisieren.
Das kleine Gerät bietet mir genau das, was es soll: kürzere Zeiten unterwegs mit angenehmem Lesen auf einem e-Ink-Display (augenschonend und auch in voller Sonne einwandfrei lesbar), ohne weitere Ablenkungen und mit wenig Gewicht zu ermöglichen. Als alleiniges Lesegerät würde ich ihn mir, als Vielleser, zwar nicht anschaffen – wer aber noch gute Augen hat und mit kleiner Schriftgröße lesen kann, oder erstmal, vielleicht auch für Kinder, günstig ein solches Gerät ausprobieren möchte – warum nicht.
Ich selbst nutze übrigens das kostenlose Programm „Calibre“ – das „Schweizer Taschenmesser“ für die eBook-Verwaltung – der Woxter wird problemlos erkannt.
Da meine Augen nicht mehr gut sind und man weder die Schriftart, noch die Schriftstärke ändern kann, erledige ich das für die mit dem Woxter genutzen Bücher eben mit Calibre (auf den Fotos ist die Schrift "Keep Calm Medium" zu sehen) und nutze außerdem die Erweiterung „Hyphenate This“, um auch von der Silbentrennung profitieren zu können.
Mittlerweile lese ich auf dem Woxter praktisch ausschließlich kurze Bücher, oder Bücher mit Kurzgeschichten, um bei meinem enormen Lesepensum nicht immer alle Bücher noch extra für dieses Gerät bearbeiten zu müssen.
Da der USB-Anschluss an meinem Woxter etwas schief eingebaut ist, habe ich für ihn ein Magnet-Lade-/Datenkabel besorgt – so bleibt der Stecker immer im Gerät (normalerweise bin ich da nicht unbedingt ein Fan von, da die Stecker auch schon mal kaputt gehen und Teile davon im Anschluss stecken bleiben können – aber in diesem Fall ist es ok, da es kein teures Gerät betrifft und es ist zudem wirklich praktisch).
Ich hoffe, der Kleine bleibt mir noch lange treu – ich habe leider ziemlich oft von Defekten gelesen.
Im Nachhinein habe ich mich übrigens geärgert, mir damals nicht das tolle „Pool“-Blau bestellt zu haben – die farbigen Geräte sehen in Natura nämlich besser aus, als auf einigen Produktfotos.
Die Fotos wurden in unterschiedlichen Lichtverhältnissen gefertigt (teilweise ist leider mein Schatten zu sehen).
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