Kurz vor Weihnachten ging nach 10 Jahren der alte 23L Steba-Mini kaputt. Der kostete damals so um die 100 Euro und so dachte ich mir nichts dabei, wieder in dieser Preisklasse zu suchen. Der erste Mini war gleich bei Lieferung kaputt, der zweite hatte derart lahme Heizstäbe, dass er nicht mal schaffte, in angemessener Zeit eine Portion Kartoffelspalten vernünftig zu grillen. Die wurden ledrig und trocken. Also schaute ich nach besseren Alternativen und traf auf den: "Ninja Foodi Multifunktionsofen 10-in-1 XL". Der hat einen ziemlich langen Namen. Ich nenne ihn kurz: "Ninja". Bei hoher Leistung hat er im Dunkeln rot leuchtende, gläserne Heizröhren mit viel Power. Sehr gefreut hat mich die Tatsache, dass er davon oben gleich drei Stück davon mitbringt, was für sehr gleichmäßige Grillergebnisse und schöne Pizzen sorgen wird. Unten sind zwei Röhren. Für Umluft sind weitere Heizelemente im hinteren Teil des Gerätes verbaut.
Die bisherige Stellfläche wollte ich eigentlich nicht umbauen, aber da der mit 30L größere Ninja der einzige Ofen ist, der schließlich noch in Frage kam, blieb mir nichts anderes übrig, als das Bord über dem Herd anzupassen. Mit 2400 Watt ist der Ofen ziemlich leistungsstark und wird auch sehr heiß. Daher muss in alle Richtungen genügend Platz für die Belüftung bleiben. Die hier angegebenen Maße stimmen übrigens nicht so ganz. Mit Füßen, hinteren Abstandshaltern und Türgriff lauten die Maße: Höhe knapp 34cm, Breite 43,5cm, Tiefe 52cm (und nicht wie hier angegeben: 50,5cm). Der Backraum bietet 21cm nutzbare Höhe direkt zwischen den Heizstäben gemessen, womit eine mittlere Gugelhupf-Form hineinpasst. Das Gitterrost bringt 30x35cm nutzbare Fläche mit. Mit diesen Maßen geht der Ninja einwandfrei als Back-Mini durch, der die alltäglichen kleinen Back-Aufgaben viel schneller, effizienter und vor allem energiesparender erledigt als ein großes Einbaugerät.
Der Ninja hat Gewicht und sieht mit seinem Edelstahlgehäuse sehr solide und gut aus. Seine Füßchen lassen sich nicht verstellen, es ist also nötig, die Grundfläche eben und mit der Wasserwaage auszurichten. Die Tür ist mit dem am Griff befindlichen Bedienfeld kombiniert, was den Maßen des Ofens zugute kommt, gleichwohl etwas ungewohnt ist. Unbeabsichtigt habe ich beim Öffnen der Tür jedoch noch nichts verstellt. Die Bedienung ist sehr praktisch und dem mitgelieferten Manual zu entnehmen. Dafür sollte man sich allerdings genügend Zeit nehmen, denn so einfach und selbsterklärend ist das Ganze nicht. Bei der Programm-Tabelle wurden im deutschen Teil die Umluft-Symbole verwechselt. Das sollte die Firma noch korrigieren. Bis auf vier Programme laufen alle mit Umluft. Ohne Umluft gibt es nur zwei Programme, bei denen Zeit und Temperatur eingestellt werden können und zwar Reheat und Dry. Wenn man also ohne Umluft etwas backen will, muss man das Warmhalteprogramm nehmen, was schon ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Allerdings kann man den Ofen in diesem Modus auf bis zu 250 Grad heizen, was ich ausprobiert habe. Die Leuchtanzeige gibt sehr schön die Restzeit wieder und was sonst noch gerade eingestellt ist. Der Innenraum kann beleuchtet werden und sieht silbern aus. Ich konnte jedoch nicht feststellen, aus welchem Material diese Oberfläche ist. Ich hoffe, dass man sie mit Backraumreiniger reinigen kann.
Die Vielseitigkeit dieses Gerätes schlägt sich auch im mitgelieferten Zubehör nieder. Er werden gleich zwei solide Edelstahl-Gitterroste, ein glattes emailliertes Backblech, zu dem ein perforierter Grill-Einsatz gehört, sowie ein großer Pommes-Einsatz aus Mesh mitgeliefert. Auf gut gemeinte aber meist sinnlosen Zugaben wie ein Paar neue Backhandschuhe hat die Firma verzichtet. Ich benutze sowieso lieber liebevoll handgehäkelte Topflappen aus Baumwolle, die man bei eBay für kleines Geld in vielen lustigen Varianten finden kann. Ein Drehspieß ist nicht vorhanden. Für Pommes leistet der Mesh-Einsatz im Air-Fry-Modus ganze Arbeit. Hier ist für mich interessant, dass man damit auch Pinienkerne auf den Punkt rösten kann. Im Rukola-Salat eine Delikatesse. Für Grillhühnchen werben viele andere Backminis mit einem Drehspieß, aber den habe ich beim Vorgänger bis auf ein Mal nicht mehr genutzt, weil die Hühner- oder Ententeile damit viel zu trocken werden. Man muss sie ja beim Grillen immer wieder von oben mit dem herabtropfenden Grillfett benetzen, was in so einem kleinen Ofen aber nicht gut zu bewerkstelligen ist. Daher empfiehlt es sich für Grillhühnchen oder dergleichen das Grillblech mit dem Einsatz zu nehmen, wo man bei Bedarf auch Alufolie verwenden kann. Oder man kauft die Grillhühnchen vom Stand um die Ecke, von wo sie meistens viel saftiger und perfekter sind und auch nicht die Welt kosten. Auf die weiteren vielen Möglichkeiten des Ofens kann ich nicht eingehen, aber ich versichere, dass dieser Backofen an keiner Aufgabe, für die er gebaut wurde, versagt.
Eigentlich macht der Name "Ninja" keinen Hehl aus seiner asiatischen Herkunft, chinesischen um genau zu sein, wie man auch dem Umkarton entnehmen kann. Da wir sicher alle schon mit Produkten dieser Provenienz unsere Erfahrungen gemacht haben, hatte ich anfänglich einige Zweifel. Unterdessen habe ich das Gerät mit verschiedenen Aufgaben getestet und bin rundum begeistert. Ich nennen ihn sogar hervorragend – und ich bin nicht leicht zufriedenzustellen. Wer also einen guten Backmini sucht, der wird hier fündig und sollte den höheren Preis, den der kleine Ninja im Vergleich zu den vielen anderen angebotenen Backminis kostet, gerne in Kauf nehmen, denn dafür wird sie/er mit einem sehr guten Backofen belohnt. Einen großen Extrapunkt gibt es zum Schluss noch für die vorbildlich ökologische Verpackung, in der das Gerät nebst Zubehör geliefert wird.
Daher: Sehr Empfehlenswert!
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